Bis die runde Knolle auf dem Teller landet, ist schon viel passiert. Was alles dazu gehört, möchten wir dir gerne zeigen.
Die Vorbereitungen auf dem Feld beginnen mit dem Mist fahren. Der Miststreuer verteilt den Mist gleichmäßig auf dem Acker. Der Mist enthält wichtige natürliche Nährstoffe, die die Kartoffelpflanzen benötigen um gut zu wachsen.
Mit Hilfe der Scheibenegge wird der Mist in die Erde eingearbeitet. Anschließend zerkleinern winzige Lebewesen das Stroh im Boden. Dadurch kann die Kartoffelpflanze später den Mist gut als Nährstoff nutzen.
Kurz bevor die Kartoffeln gepflanzt werden, wird der Boden mit dem Pflug gelockert. Hierbei werden auch bestehende Erntereste vom Vorjahr untergegraben, die den Pflanzen später zusätzlich als Nährstoffe dienen.
Vor der Aussaat werden die Frühkartoffeln vorgekeimt. Hierfür werden sie bereits Ende Dezember in Holzkisten abgefüllt und in einem warmen Raum gelagert. Durch die Wärme fangen die Kartoffeln an zu keimen. Die Kartoffeln beginnen durch das Vorkeimen später in der Erde schneller zu wachsen und können somit früher geerntet werden.
Die Keime an den Kartoffeln sind sehr empfindlich und können schnell abbrechen. Wenn die Keime beim Pflanzen abrechen würden, wäre die vorherige Arbeit umsonst gewesen. Daher wird jede einzelne Kartoffel mittels einer speziellen Pflanzmaschine in dem Boden abgelegt.
Es ist wichtig, dass beim Wachsen keine Sonnenstrahlen direkt auf die Kartoffeln gelangen, damit diese nicht grün und somit unverwertbar werden. Daher werden die Kartoffeln nach dem Pflanzen gehäufelt. Hierbei wird der Sand, der die Kartoffeln vor der Einstrahlung schützt, noch einmal fest zu einem Damm geformt.
Das Vlies verhindert unter anderem das Austreten der Bodenwärme. Dabei wird ein ähnlicher Effekt wie in einem Gewächshaus erzielt. Das Vlies dient somit als natürlicher Wachstumsbeschleuniger und schützt die Kartoffeln gleichzeitig auch vor Frost.
Die Beregnungsanlage hat zwei wesentliche Funktionen. An den kalten Tagen dient die Beregnung dem Frostschutz. Hierfür werden feine Wassertropfen auf das Vlies gesprüht, die Kristallisationswärme freisetzen um die Pflanzen vor dem Frost zu schützen. Ein spezieller Frostwächter misst in der Nacht die Temperatur in der Erde und gibt einen lauten Ton ab, wenn die Beregnungsanlage manuell angeschaltet werden muss. An den warmen Tagen, insbesondere zum Ende der Vegetationsperiode, schützt die Beregnung auch vor Trockenheit.
Frühkartoffeln werden in der Regel ab Mitte Juni geerntet. Zu Beginn der Ernte haben sie noch keine feste Schale und sind daher sehr empfindlich. Deshalb werden in den ersten 3 bis 4 Wochen die Frühkartoffeln mit einem kleinen Roder an die Erdoberfläche gerodet und anschließend von Hand aufgesucht. Hierbei werden die Kartoffeln gleich nach Größe sortiert und schlechte Kartoffeln aussortiert. Anschließend werden die Kartoffeln in unterschiedlich großen Säcken für den Verkauf abgepackt.